Neben dem Greenshowroom und der Ethical Fashion Show ist die Innatex die Adresse, um ökologische und faire Modelabels zu entdecken. Während in der Hauptstadt der Chichi des Modezirkus und die Medien taugliche Inszenierung auch bei der Ausstellung der ethischen Mode zu spüren war (wenn auch vergleichweise tiefenentspannt) besann man sich in den ländlich gelegenen Hallen der Innatex auf den Zweck einer Messe: Den Verkauf.
Unter den 300 Ausstellern fanden sich dafür neben den mir bekannten fair Fashion Helden auch Labels, die sich nicht unbedingt über Hashtags finden lassen. Solche, die sich fair und green gar nicht so plakativ auf die Fahne schreiben, für die Naturtextilien und lokale Produktion aber einfach zur Unternehmens-DNA gehören. Neugierig? Klickt euch einfach durch das Ausstellerverzeichnis. Ihr habt dort auch die Möglichkeit nach Rohstoffen, Warengruppen, Zertifizierungen und Mitgliedschaften zu filtern – eine super Adresse für Neuentdeckungen!
Auch junge Labels findet man dank niedrigerer Standgebühren auf der Innatex. Insgesamt: Eine interessante Mischung, die – um sie in Gänze zu entdecken – einen mehrtägigen Besuch erfordert hätte. Neben Interviews und interessanten Gesprächen habe ich aber auch für euch fünf Highlights festgehalten, die ihr euch unbedingt näher anschauen solltet:
Deepmello
Was kann Rhabarber? 1) Man kann daraus Kuchen und Desserts zaubern. 2) Extrakte aus der Wurzel gerben Leder und 3) zaubern Anti-Aging Effekte. All das kann das Knöterichgewächs und beschert uns vegetabil gegerbte Lederprodukte von Deepmello. Gewusst? Das Modelabel wurde von den Erfindern dieser Gerbmethode und des “Rhababerleders” gegründet, um zu zeigen, dass tolle Ledertaschen, -portemonnaies und -kleidungsstücke ohne umweltschädliche Chromsalzgerbung auskommen. Weil die heimische Pflanze aber noch mehr kann, haben die Wissenschaftler nun auch noch eine Hautpflegeserie gelauncht.
Fremdformat
Die hübschen Ketten mit Anhänger und Prägung, Ohrringe und Armbänder von Fremdformat werden in Deutschland aus Messing und recyceltem Edelstahl gefertigt. Wo möglich, werden Stanzabfälle verwendet.
Lovjoi
Das sympathische Unternehmen von der Schwäbischen Alb ist mir schon auf der Ethical Fashion Show aufgefallen (hier gehts zur Recap). Bei der Innatex musste ich dann doch auch einmal ein paar Teile anprobieren, zum Beispiel die Kimono-Jacke Flatey in der Farbe Rost. Aber nicht nur die Winterkollektion von Lovjoi wird klasse – auch die Teile aus der Greece Kollektion für den Sommer haben mich begeistert. Ich freue mich besonders auf die Jacke Kalla. Ab Mittwoch online erhältlich!Wärmendes, kuscheliges Fleece ohne schlechtes Gewissen, denn bei 100 Prozent Baumwolle kommt beim Waschgang kein Mikroplastik in unser Ökosystem! Die Weste aus der HW17/18 Kollektion hat es mir besonders angetan <3
Greentee
Neben Basics habe ich auch einige “Fashionteile” bei Greentee entdeckt. Die Longsleves und Blüschen aus Baumwolltüll mit Jabot-Saum haben es mir angetan. Kann man hier an Marie von Fairknallt sehen!
Amov
Ein noch recht junges Label mit tollem, ganzheitlichem Ansatz! Schon früh macht man sich bei Amov nämlich Gedanken darum, was mit Nicht-mehr-Getragenem passieren soll. Zum Einen wollen die Macher Amov Kleidungsstücke zum Sammlerstück machen, das wegzuschmeißen man nicht übers Herz brächte. Zum Anderen soll es in Zukunft auf der Markenwebseite ein Forum geben, in dem man sein altes Teil verkaufen kann. Jedes Kleidungsstück trägt außerdem eine Nummer, über die man dessen Liefer- und Produktionskette einsehen kann.
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