Outfit / #Standforsomething mit Dr. Martens

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Funktionalität folgt Form, trifft wohl das Statement mit dem ich mich auf Nicetohave Mag selbst beschreibe: Mein trendiges Prä-Schwangerschafts-Ich aufgeben und Jack Wolfskin Jacke tragen? Will ich nicht. Auch soll der Lippenfettstift nicht das einzige Utensil in meinem täglichen Schminkrepertoire sein.

Und doch ist die Wahrheit: Mutter zu werden und sein hat mich verändert. Ohne viel Makeup-Tamtam finde ich plötzlich schön. Mich meist nicht auf Heels abzumühen auch. Tatsächlich bin ich pragmatisch geworden. Was sollen die perfekt aufgetragenen Puder-, Mascara und Lippenstiftschichten, wenn Kleinkind Hände sie beim morgendlichen Abschiednehmen verwischen. Lieber genieße ich die Kuschelei und male mir fix einen Mund auf dem Weg zur Arbeit auf – manchmal eben auch nur mit einem Lippenpflegestift.

Wenn es auch die Fleecejacke mit der Bärentatze noch nicht in meinen Kleiderschrank geschafft hat, mein Kleidungsstil ist funktionaler geworden und muss bei der Entscheidungsfindung am Morgen vorallem der Frage nach der Spielplatztauglichkeit standhalten. So gerne ich meine Wandererwaden mit ein paar Zentimetern Absatz optisch verlängert sehe, feine Sandälchen mit Absätzen aus empfindlichen Veloursleder schließen sich meist aus.

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Fotos von Gnion

Robust, wasserabweisend, fleckenresistent sind Adjektive, die inzwischen meine Kleiderwahl und Kaufentscheidungen prägen. Generell wandeln sich die eigenen Wertvorstellungen. Gegenüber nachhaltigem Konsum zum Beispiel. Früher für mich eine Kann-man-mal-machen-Option. Heute frage ich mich bei jedem Trendkauf: Hat mein Kind in 25 Jahren die gleiche Auswahl? Statt immer mehr und immer trendig spricht mich inzwischen Mode an, die hochwertig, langlebig und zeitlos ist – mit gelegentlichen Ausnahmen. Klassiker, die schon einige Jahre auf dem Modebuckel haben und mehrfach Renaissance feierten und feiern werden, gefallen mir nun: Das schnörkelfreie, weiße Seidenhemd, der blau-weiß gestreifte Baumwollpullover, die simple Bluejeans. Oder Marken, die sich ihrer Identität und dem Produktdesign treu bleiben.

Dr. Martens ist eine solche. “Punk Schuhe!”, befand der Herzbube neulich. Nicht ganz unrecht hat er ja – die Marke positioniert sich so. Umso interessanter finde ich – und hier regt sich wohl doch wieder die Lust nach modischen Experimenten – wie sich eine nach Rebellion und dem wilden Leben schreiende Marke ins jungfamiliäre Spießerleben integrieren lässt. Zum sonntäglichen Waldspaziergang, in Kombination mit Parka ist der Flora ein schicke Gummistiefel-meets-Chelseaboot-Version.

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Oder der 1461 Schnürer: Sorgt mit Rock und Blazer für einen adretten Look im Arbeitsalltag und hält auch den Spielplatzbesuch am Nachmittag aus. Zugegeben: Eine schmale Zigarrenhose wäre für den Sprint hinter dem herumdüsenden Kind geeigneter. Einmal eingetragen, ist der Original langjähriger Begleiter. Über Stadtpflaster und durch Sandkästen, bei Sonnenschein und Regen.

Vielleicht hat man sich bei der nächsten Boho-Etno-Trendwelle an ihm satt gesehen, dann verschwindet er geputzt für ein paar Saisons im Schrank. Ist preppy Brit Chic wieder angesagt, wird der Original heraus geholt und feiert Revival. Nachhaltig zu konsumieren ist also nicht gleichzusetzen mit sich gänzlich trendfern zu kleiden.

Dr. Martens fragt in seiner aktuellen Kommunikationskampagne Markenfans: What do you stand for? Vielleicht ein wenig pathetisch dafür, dass es hier um Schuhe geht, und doch wahr: Ich stehe für Veränderung – ohne Selbstaufgabe.

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Transparenz: Die hier gezeigten Schuhe wurden mir für diesen Beitrag von Dr. Martens kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dieser Beitrag enthält damit (unbezahlte) Werbung.