Ich bin nun wohl in diesem Alter… fast monatlich trudeln Einladungen zu Hochzeiten und freudige Kunde von neuen Erdenmenschen ein. Ich erinnere mich noch gut an die Geschenkeflut, die uns zu Lottis Geburt erreichte. Unter den vielen Aufmerksamkeiten, die – da bin ich sicher – allesamt mit Bedacht und Liebe ausgewählt wurden, fand sich sowohl Hübsches und Nützliches, als auch Dinge, die letztlich nie zum Einsatz kamen. Gelegentlich auch hätte ich mir statt Masse Klasse gewünscht. Natürlich ganz subjektiv habe ich mich noch einmal in mein gerade Mama-gewordenes-Ich hineinversetzt und Geschenkideen gesammelt, die ich als nützlich und schön empfunden hätte:
Gutschein fürs Kleider leihen
Kilenda und Kindoo sind die bekanntesten Onlineshops, über die man Kinderkleidung leihen kann. Nachhaltig produzierte Biomode gibt es bei Räubersachen auszuleihen. Daneben finden sich auch vereinzelt in größeren Städten Kleiderleihen. Das Kleiderleihprinzip ist so einfach wie das Kaufen: Aussuchen, tragen und was nicht mehr benötigt wird, wird mit einem Retoureschein kostenfrei zurückgesendet. Mehr Infos zum Wie habe ich hier zusammengefasst gefunden. Es gibt so viele Gründe GEGEN das Schenken von Kleidung. Zwei der für mich wichtigsten: Rausgewachsen sind Babies aus Größen oft schon nach wenigen Wochen. Neuinvestitionen lohnen sich kaum und so manches geschenkte Teil wurde bei uns nie angezogen, weil einfach keine Zeit war. Ich verstehe es total: Babykleidung shoppt man gerne! Aber Hosen, Kleidchen, Jäckchen und Co. braucht man nur wenige und da würde ich es als nett empfinden, wenn man mir die Wahl überlässt. Wenn man den Winzlingsklamöttchen nicht widerstehen kann, empfehle ich: Bodies und Söckchen in Bio-Qualität (z.B. über Hessnatur wie oben). Von diesen Kleidungsstücken zu viel zu haben ist kaum möglich. Wortwörtlich geht ständig etwas in die Hose und Söckchen haben die Kleinen schneller ausgezogen und verschwinden lassen, als man schauen kann. Bitte beachten: Teile ohne zu viel Schnickschnack und (vermeintlich) witzigen Prints kommen vermutlich besser an!
Windelabonnement oder Waschservice
Ein Windel-Jahresabonnement war für uns eines der nützlichsten Geschenke. Lillydoo Windeln sind aktuell der große Renner unter deutschen Eltern. Ist es den werdenden Eltern wichtig Müll zu vermeiden, freuen sie sich vielleicht über eine finanzielle Beteiligung an den Sets von waschbaren Windelhöschen aus Stoff. Anders als bei Wegwerfwindeln kleckern sich die Ausgaben hier nicht nach und nach zu einem kleinen Vermögen zusammen, sondern hauen nur einmal, dafür aber geballt ins Budget. Bei Windelmanufaktur gibt es Sets für verschiedene Windelgrößen und sehr hübsche Designs. Einen Erfahrungsbericht zum Windeln mit Stoff lest ihr sicher bald auf Subvoyage. Darüber hinaus: In einigen Städten gibt es Wäscheservices für Stoffwindeln. Die sind ein Luxus, für den sich Eltern sicher noch lange bedanken werden.
Babydecke
Im ersten Jahr mit Baby war eine Decke immer mit von der Partie, um Lotti auch mal auf dem Küchen- oder Wohnzimmerboden bei Freunden ablegen zu können. Woollaa bietet individualisierbare Decken aus Schurwolle (25 %) und Acryl (75 %) an. Beim Motiv kann man die Figuren, verschiedene Hintergründen und Farbkombinationen nach Belieben wählen und auch Babynamen und Geburtstag einweben lassen. Zur Produktion schreibt Woollaa: “WoollaaWool kommt aus Italien – und das ist auch schon der weiteste Weg, den unsere Produkte zurücklegen müssen. Wir stricken und verarbeiten in Deutschland. Die Strickmaschine, auf der Woolla-Produkte hergestellt werden, steht in Brakel, einer kleinen Stadt in der ostwestfälischen Provinz. Dort werden unsere Produkte von Hand weiter verarbeitet, verpackt und versandt. Wir produzieren nur, was auch bestellt wurde.” Auf Stryletz könnt ihr weitere Eindrücke der Babydecke für die kleine Romy sehen.
Auszeit für Mama
Liebe Nicht-Mamas, glaubt es: Baby-Mamas kommen zu nichts. Manchmal nicht einmal zum Duschen. Schön daher, wenn andere die Körperpflege und Kosmetik übernehmen. Mit frisch mani- oder pedikürten Nägeln fühlt man sich doch gleich wieder gesellschaftsfähig. Wie wäre es also mit einem Gutschein für eine Kosmetikbehandlung? Und ihr kommt selbstverständlich als Babysitter-Begleitung mit. Selbst beschenkt zu werden, würden im Übrigen wohl die wenigsten Mamas erwarten und erfreut umso mehr. Alternativ sind schöne Aufmerksamkeiten zum Beispiel ein hübscher Lippenstift, der einem fahlen, übermüdeten Gesicht in 30 Sekunden ein wenig Frische zaubert oder ein hochwertiges Körperöl für eine entspannende Massage oder ein Bad (z.B. von Weleda).
Spieluhr
Bitte unbedingt zuvor die Melodie anhören und euch fragen: Könnte ich das Gesumme nach drei Mal aufziehen selbst noch ertragen? Gut sind Spieluhren, deren Spielwerk nicht fest eingenäht ist und man dieses dementsprechend wechseln kann. Von Mellipou (z.B. über Tausendkind) gibt es Spieluhren mit Melodien von Adele, The Doors und Coldplay.
KEINE guten Geschenkideen (Es sei denn, die Eltern bitten darum.)
Spielzeug – Bücher, Autos, Puppen, Bauklötze… unter einem Jahr braucht es kaum Spielzeug. Hier gilt es informiert auszuwählen: Babies erkunden ALLES mit ihrem Mund. Greiflinge oder Rasseln sollten also Weichmacher frei (z.B. aus Naturkautchuk) sein und auch sonst keine (kaum möglich) Schadstoffbelastung (z.B. durch Farben) aufweisen. Bei uns kamen Sophie La Giraffe Produkte und ein O-Ball gut an. Es gibt auch tolles Holzspielzeug.
Kosmetik – Es braucht nicht viel mehr als ein bis zwei Produkte: Ein für Babyhaut geeignetes Öl für die Babymassage und das Bad und eine Wundcreme. Ich konnte mich über die zig Fläschchen und Tuben nicht so recht freuen, denn allesamt waren sie konventionelle, und keine Naturkosmetikprodukte. Was dem kindlichen Körper zugeführt wird (egal ob über Mund oder Haut), ist für viele Eltern eine wichtige und bisweilen hochemotionale Angelegenheit, die ein jeder für sich selbst entscheiden sollte. Im Übrigen: Wir bekamen während der Schwangerschaft so viele Neugeborenensets als Werbegeschenke, dass wir mit allen Pröbchen problemlos das erste Jahr hätten bestreiten könnnen.
Ratgeber – Ein immer gut gemeintes und immer anmaßendes Geschenk. Stattdessen: Das Angebot machen, von eigenen Erfahrungen zu berichten – falls gefragt und gewünscht. Viel hilfreicher als Blabla kann im Übrigen auch tatsächliches Anpacken sein. Einen Kuchen oder Suppe vorbeibringen (ohne einen ausgedehnten Plausch zu erwarten). Anbieten, das Baby zu halten und zu bespaßen, während die Eltern fix mal unter die Dusche springen oder selbst einen Happen Essen.